Selbstdisziplin und Willenskraft steigern!

Wir versuchen, etwas Schwieriges und Herausforderndes zu erreichen: Was ist einer der wichtigsten Faktoren, der darüber entscheidet, ob wir erfolgreich sind oder scheitern? Viele Leute würden Willenskraft oder Selbstdisziplin sagen. Das ist gar nicht mal so falsch, besonders dann, wenn man sich für das, was man erreichen will, dauerhaft bemühen muss. Aber es steckt viel mehr hinter Willenskraft und Selbstdisziplin, als man denkt. Sie zu verstehen, ist ein wichtiges Werkzeug, um beim Ändern von Gewohnheiten erfolgreich zu sein. In diesem Artikel wird detailliert erklärt, wie du deine Willenskraft steigern kannst.

Was ist Willenskraft?

Willenskraft (oder Selbstdisziplin) ist die Fähigkeit, auf eine sofortige Belohnung oder Befriedigung warten zu können oder sie hinauszuzögern, um in Zukunft noch mehr Erfolge ernten zu können. Sie ist dafür verantwortlich, wie gut wir mit schlechten Gefühlen, Gedanken oder Versuchungen umgehen können. Willenskraft wird oft als Entschlossenheit, Disziplin, Eifer und Selbstbeherrschung bezeichnet. Egal, wie wir es nennen, Willenskraft ist etwas, wovon sich die meisten von uns mehr wünschen.

Vorteile von Willenskraft und Selbstdisziplin?

Willenskraft und Selbstbeherrschung helfen uns, “schädlichen” Impulsen und Gedanken zu widerstehen. Sie geben uns die Kraft, schlechte Verhaltensweisen zu meiden. Willenskraft hilft uns, gute Gewohnheiten zu entwickeln und schlechte zu beseitigen. Sie hilft uns, schwierige Zeiten durchzustehen und „mutiger“ zu handeln. Sie gibt uns auch die Kraft, an unseren Entscheidungen festzuhalten und sie auszuführen, auch wenn wir gerade keine Lust dazu haben. Menschen, die in der Lage sind, ihre Willenskraft richtig einzusetzen, sind in der Regel besser in der Schule, haben ein besseres Selbstwertgefühl, haben weniger Stress, sind gesünder, haben weniger Probleme mit Drogen- und Alkoholsucht, sind erfolgreicher im Beruf, führen gute Beziehungen und sind insgesamt glücklicher. Willenskraft ist also eindeutig der Schlüssel zur Erfüllung vieler Ziele.  

Wie Willenskraft/Selbstdisziplin funktioniert

Viele Menschen denken, dass Willenskraft eine unbegrenzte Ressource ist, auf die man jederzeit zurückgreifen kann. Sätze wie “Mach es doch einfach!” und “Wo ein Wille ist, da ist ein Weg!” hört man häufig. Wenn wir jemanden sehen, der übergewichtig ist, gehen wir oft sofort davon aus, dass dieser Person Willenskraft und Selbstdisziplin fehlen. Gleiches gilt, wenn wir Menschen begegnen, die abhängig sind, destruktive Gewohnheiten haben oder faul sind. Aber ist es wirklich so einfach?

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Zahlreiche Studien haben ergeben, dass unsere Willenskraft in der Tat zu Ende gehen kann. Sie ist endlich. Mit anderen Worten, unsere Willenskraft ist keine unbegrenzte Ressource, auf die wir jederzeit zurückgreifen können. Unsere Willenskraft wird verbraucht, so wie jede andere endliche Ressource, die wir nutzen.

Willenskraft ist wie das Benzin im Auto. Je mehr wir fahren, desto weniger Benzin haben wir im Tank. Von Zeit zu Zeit müssen wir unseren Selbstdisziplin-Tank wieder auffüllen.

Der präfrontale Cortex unseres Gehirns ist für unsere Willenskraft verantwortlich. Wenn wir unsere Willenskraft einsetzen, wird dieser Teil des Gehirns aktiviert. Menschen, die zwischenzeitlich viel Selbstdisziplin verbraucht haben, haben temporär einen niedrigeren Blutzuckerspiegel. Warum? Weil unser Gehirn ein Organ ist, das sehr viel Energie verbraucht, wenn es hart arbeitet. Die Willenskraft lässt nach, wenn Glukose schneller verbraucht als wieder aufgefüllt wird. Studien konnten zeigen, dass das Trinken von süsser Limonade den Blutzuckerspiegel erhöht und dass damit auch die Willenskraft zwischenzeitlich wieder zunimmt.

Dies erklärt nun auch, warum wir der Versuchung eines Stückes Kuchen eher am Nachmittag erliegen als am Morgen. Auch ist es besser, morgens ins Fitnessstudio zu gehen, da wir spät am Abend eher versucht sind, das Workout ausfallen zu lassen.

Ohne Willenskraft wirken automatisierte Gewohnheiten

Wenn unsere Willenskraft aufgebraucht ist, greifen wir auf das zurück, was wir normalerweise tun und gewohnt sind. Das sind unsere Gewohnheiten. Gewohnheiten sind Handlungen, die wir entweder unbewusst oder ohne viel Nachdenken ausführen. Unsere Gewohnheiten sind Teil unserer Routine, und wir greifen bei verminderter Willenskraft natürlich auf das zurück, was wir normalerweise tun. Diese Gewohnheiten können entweder gut oder schlecht sein. Unser Unterbewusstsein kennt den Unterschied nicht.

Da wir jetzt wissen, dass unsere Willenskraft von Natur aus begrenzt ist, sollten wir uns mal überlegen, wo oder womit (im täglichen Leben) wir sie oft “verschwenden”:

• Wir tun Dinge, die wir nicht mögen

• Versuchungen widerstehen

• Sich konzentrieren und Ablenkungen ausblenden

• Neue Gewohnheiten und Verhaltensweisen etablieren

• Mit Angst umgehen

• Kontrollieren unserer Impulse

• Stress bewältigen

Wie kann man Willenskraft steigern?  

In diesem Artikel habe ich bereits einige Strategien beschrieben, wie du deine Willenskraft stärken kannst. Nachfolgend findest du noch weitere Methoden, wie du deine Willenskraft steigern kannst.

Positives Denken

Wenn wir glücklicher, optimistischer und positiver sind, verringert sich unser Willenskraft-Verlust.

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Nahrung

Wie bereits erwähnt, sinkt unser Blutzuckerspiegel, wenn wir Willenskraft nutzen. Wenn wir aber den ganzen Tag über gesunde und nahrhafte Lebensmittel zu uns nehmen, insbesondere komplexe Kohlenhydrate, kannst du deine Willenskraft steigern.

Umwelt

Wenn wir uns bemühen, Versuchungen aus dem Wege zu gehen, ist das auch eine Art, unsere Willenskraft zu kontrollieren, da wir weniger davon einsetzen müssen. Deshalb ist auch unsere Umwelt so wichtig. Wenn wir beispielsweise vermeiden, in Bars zu gehen, müssen wir weniger Willenskraft einsetzen, um keinen Alkohol zu trinken. Mit anderen Worten: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Motivation

Wenn wir motiviert sind, so haben Studien gezeigt, können wir effektiver unsere Willenskraft bewahren. Zum Beispiel wenn wir etwas Schwieriges tun, das uns aber sehr am Herzen liegt, hilft unsere Motivation, weniger Willensstärke aufbringen zu müssen.

Gewohnheiten

Da wir immer auf unsere alten Gewohnheiten zurückfallen, wenn unsere Willenskraft aufgebraucht ist, ist es wichtig, gute Gewohnheiten in unserem Leben zu haben. Gute Gewohnheiten tragen auch dazu bei, unsere Willenskraft zu entlasten, da unsere Handlungen automatisch durchgeführt werden.

Konzentration

Da Willenskraft von Natur aus begrenzt ist, ist es ratsam, sich nur auf eine herausfordernde Aufgabe zu konzentrieren, anstatt sich gleich mit mehreren Dingen befassen zu müssen

Training

Willenskraft ist wie ein Muskel, den man trainieren kann. Je mehr wir sie benutzen, desto stärker wird sie.

Visualisierung

Studien haben gezeigt, dass die Visualisierung eines positiven Ergebnisses unserer Willenskraft hilft. Wenn wir uns beispielsweise vorstellen, dass eine Aufgabe erfolgreich ausgeführt wird, wird der Willenskraft-Verbrauch verringert.

Einen Plan haben

Wenn wir im Voraus planen, wie wir mit zukünftigen Versuchungen umgehen wollen, scheinen wir ihnen besser widerstehen zu können. Zum Beispiel, wenn wir im Voraus entscheiden, dass wir um ein Glas Wasser statt eines alkoholischen Getränks bitten wollen, wenn jemand uns etwas ausgeben will, sind wir besser vorbereitet, der Versuchung zu widerstehen, da wir uns schon vorher überlegt haben, was wir antworten wollen.

Willenskraft steigern – Fazit

Zusammenfassend ist Willenskraft ein mächtiges Werkzeug, das uns zur Verfügung steht, aber wir müssen immer daran denken, dass wir sorgsam mit ihr umgehen müssen. Wenn wir unsere Willenskraft richtig verstehen und mit Bedacht einsetzen, wird sie zu einer mächtigen Waffe in unserem Arsenal.

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