Nudges – So fällst du unbewusst positive Entscheidungen

Trotz vieler guter Absichten verfallen wir oft Versuchungen. Täglich müssen wir bewusst oder unbewusst eine grosse Anzahl an Entscheidungen treffen. Da das Treffen von Entscheidungen, Kraft und Energie kostet, werden viele Entscheidungen durch unseren «Autopiloten» getroffen. Dieser Autopilot beruht auf vergangenen Erfahrungen, auf ganz einfachen Daumenregeln und auf Einflussfaktoren aus unserem aktuellen Umfeld. Er sollte uns eigentlich helfen, Energie zu sparen und uns zu ermöglichen, unsere bewusste Energie für die wirklich wichtigen Entscheidungen zur Verfügung zu haben. Leider, das realisieren wir leider oft erst später, trifft unser Autopilot Entscheidungen, die unseren eigentlichen Wünschen, Absichten und Zielen widersprechen. Weshalb das so ist, liegt in der Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen und insbesondere in den Einflussfaktoren, die uns steuern. Nutze “Nudges” (= Anstösse), um dein Entscheidungsverhalten positiv zu verändern.

Unser Autopilot

Obwohl wir eigentlich auf Süssgetränken verzichten wollen, greifen wir in einem Moment der Unachtsamkeit nach der Coca-Cola, die auf dem Tisch steht. Warum? Bewusst hat man das jedenfalls nicht entschieden, hat man das Gefühl. Es passierte einfach so. Das Problem liegt darin, dass wir unbewusst jederzeit von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden. Einflussfaktoren aus unserem Umfeld «zwingen» uns quasi zu bestimmten Entscheidungen. Dieses “Zwingen” kann man auch als Nudge bezeichnen.

In ihrem einflussreichen Buch Nudge: Improving Decisions on Health, Wealth, and Happiness erklären Richard Thaler und Cass Sunstein die Wissenschaft hinter “Nudging”. Darunter wird verstanden, wie wir in unterschiedlichen Situationen quasi zu bestimmten Entscheidungen «gezwungen» werden. Wer aber die Idee hinter «Nudging» versteht, der kann sie auch zu seinen Gunsten nutzen, um unbewusst positive Entscheidungen zu treffen, ohne sich bewusst darüber Gedanken machen zu müssen.

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Das Konzept besteht darin, einfache Änderungen in der Umgebung vorzunehmen, um Entscheidungen in die richtige Richtung zu lenken. Die Idee ist, die Umgebung neu zu gestalten, um den Entscheidungsträger sanft zu besseren Ergebnissen zu führen.

Der Architeckt seiner Entscheidungen werden

 „Nudges“ (= Anstösse)  zu deinem Vorteil zu verwenden, kann einfach sein, wenn du diese beiden Prinzipien befolgst: Damit ein solcher Anstoss (Nudge) erfolgreich ist, muss er (1) den Aufwand verringern, der erforderlich ist, um die gewünschte Wahl zu treffen und (2) unsere Motivation steigern, sich für diese Wahl zu entscheiden.

Gesünderes Frühstück durch Nudges

Nehmen wir mal an, du möchtest zukünftig am Morgen ein gesünderes Frühstück essen. Natürlich kannst du dir vornehmen, von nun an am Morgen mehr Zeit zu investieren, um frische Orangen zu pressen und um ein gesundes Müesli zuzubereiten. Die Theorie von Nudges besagt nun, dass du dein Umfeld so gestaltest, dass es beinahe keine andere Möglichkeit gibt, als ein gesundes Frühstück zu essen. Und so könntest du das machen:

  • Bereite bereits am Vorabend das Frühstück zu. So ist es am Morgen griffbereit.
  • Stelle das Frühstück am Vorabend bereits an einen Ort hin, wo du es am nächsten Morgen nicht übersehen kannst.
  • «Verstecke» Nahrungsmittel, die du als «ungesundes Frühstück» betrachtest vor dir selber. Beispielsweise kannst du sie ganz hinten in einem Schrank platzieren.
  • Platziere gesunde Lebensmittel dort, wo du sie auch sehen kannst. Beispielsweise auf Augenhöhe im Kühlschrank.

Nudges können auch moderne Technologien sein. Um beispielsweise einen gesunden Lebensstil zu unterstützen, können eine Reihe cleverer Fitness-Apps den Unterschied ausmachen, da sie dich auffordern, tägliche Mahlzeiten zu protokollieren oder dein Gewicht zu verfolgen. Wenn du aktiver werden möchtest, können mobile Trainingsprogramme dir ebenfalls helfen, Gewicht loszuwerden.

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Sich täglich mehrmals an seine Ziele erinnern

Vielleicht bist du jemand, der gerne mit Zielen arbeitet. Vielleicht hast du sie sogar irgendwo aufgeschrieben. Weshalb platzierst du deine aufgeschriebenen Ziele nicht an einem Ort, wo du sie täglich mehrere Male sehen kannst? Du könntest deine Ziele auf ein Post-It schreiben und dieses in deine Brieftasche kleben. Oder du gestaltest den Hintergrund deines Handys so, dass er dich an bestimmte Ziele erinnert.

Möglichkeiten für Sport gestalten

Du möchtest täglich mindestens 10 Minuten Kraftübungen machen. Weshalb platzierst du deine Trainingsmatte nicht FIX an einem Ort in deiner Wohnung. Jedes Mal, wenn du daran vorbeilaufen wirst, wirst du durch die Matte daran erinnert, dass du doch eigentlich noch Übungen machen möchtest.

Termine vorgängig fixieren

Du möchtest regelmässig Yoga machen? Melde dich vorgängig, beispielsweise eine Woche zuvor, zu Yoga-Stunden an oder plane mit deinen Freunden eine Yoga-Session. Am Tag der Yoga-Lektion nervst du dich vielleicht, dass du dich dafür angemeldet hast, da du heute doch eigentlich keine Lust hast. Da du dich aber jetzt abmelden müsstest, was ein hoher Aufwand wäre, wirst du mit grosser Wahrscheinlichkeit trotzdem den Yoga-Kurs besuchen.

Fazit

Viele unserer Entscheidungen treffen wir unbewusst. Dabei werden wir oft von Einflüssen aus unserem Umfeld «manipuliert». Die Tatsache, dass wir so einfach manipulierbar sind, können wir aber auch zu unseren Gunsten nutzen. Wir nutzen Nudges, um unser Umfeld so zu gestalten, dass wir Entscheidungen treffen, auf die wir im Nachhinein stolz sein werden.

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