Endlich die Komfortzone verlassen!

Routinen, Rituale und automatisierte Gewohnheiten machen unser Leben oft angenehm, unkompliziert, sicher und gemütlich. Das sind die positiven Aspekte. Andererseits können sie auch dazu führen, dass wir unser Leben teilweise als langweilig, lustlos oder stagnierend wahrnehmen. Du kennst sicher all diese motivierenden Bilder und Zitate, die dich auffordern, endlich aus deiner Komfortzone auszubrechen, weil du schlussendlich nur so weiterkommst. Weisst du was? Es ist grösstenteils auch so. Neue Dinge auszuprobieren kann im ersten Moment furchteinflössend sein, aber diese neuen Reize sind mächtig und wichtig für unsere persönliche Entwicklung.

Leider ist es einfacher gesagt als getan. Einfach mal so schnell aus der Komfortzone ausbrechen, ist nicht immer einfach. In diesem Artikel erkläre ich dir, warum es wichtig ist, dass du regelmässig deine Komfortzone ausbrichst und wie du das schaffen kannst.

Das Geheimnis deiner Komfortzone und warum es schwierig ist, sie zu verlassen

Die Komfortzone kann als die Summe deiner bekannten Verhaltensmuster bezeichnet werden. Du brauchst sie, um dein Leben einfacher, effizienter und stressfreier zu gestalten. Sie gibt dir zudem ein Gefühl von Sicherheit. Das Konzept der Komfortzone geht dabei auf ein klassisches psychologisches Experiment zurück. Im Jahr 1908 beschrieben die Psychologen Robert M. Yerkes und John D. Dodson einen Zustand, in dem dir Gewohnheiten dabei helfen, eine gewisse Leistung über längere Zeit zu erbringen. Um Höchstleistungen zu erbringen, braucht es aber eine gewisse Ungewissheit, Angst und ein wenig Druck. Dieser Zustand befindet sich ausserhalb der Komfortzone. Hinzuzufügen ist aber auch, dass zu viel Angst und Stress unsere Leistung wiederum negativ beeinflusst.

Warum ist es so schwierig, die Komfortzone zu verlassen?

Die Antwort ist ganz einfach: Wegen der ANGST! Wenn wir uns überlegen, die Komfortzone zu verlassen, haben wir mit verschiedenen Ängsten zu kämpfen:

Was werden andere Menschen über uns denken?

Was passiert, wenn es nicht klappt?

Was passiert, wenn es klappt?

Um diese Ängste zu mindern, gibt es zwei gute Strategien. Stell dir einmal das schlimmst mögliche (realistische) Szenario vor. Oftmals wirst du merken, dass gar nicht so viel passieren kann. Bei der zweiten Strategie stellst du dir die Frage: Was passiert, wenn ich das nun nicht wage? Hier aber versuchst du, das Szenario ein wenig zu dramatisieren.

Warum sollte ich die Komfortzone verlassen?

Eigentlich kennst du die Antwort auf diese Frage bereits. Du würdest dadurch endlich das erleben/erreichen, das du tief im Innern möchtest. Deshalb beschäftigst du dich ja mit diesem Thema. Neben deinem persönlichen Motiv gibt es aber noch weitere Gründe, weshalb du die Komfortzone verlassen solltest.

Du wirst produktiver sein

Bequemlichkeit verhindert, dass wir wirklich produktiv sind. Denn ohne einen gewissen Leistungsdruck, welcher durch Deadlines und Erwartungen entsteht, tendieren wir dazu, nur das Minimum an Energie aufzuwenden. Wir füllen unseren Tag aber mit derart vielen dieser bequemen Tätigkeiten, dass wir schlussendlich tatsächlich keine Energie mehr haben, um Neues zu wagen oder auszuprobieren.

Siehe auch:  Warum sollte ich es nochmals probieren? (Rückschläge bewältigen)

Es wird dir leichter fallen, dich an neue Situationen zu gewöhnen

Wir müssen lernen, unsere Angst vor der Angst und der Ungewissheit zu verlieren. Angst kann in manchen Situationen wirklich sinnvoll sein und uns davor bewahren, uns zu verletzen und uns in Gefahr zu bringen. Aber mehrheitlich ist unser Angstempfinden übertrieben. Je öfters wir die Komfortzone verlassen, desto einfacher fällt es uns, mit neuen Situationen umzugehen. Stell dir das ganze wie einen Muskel vor, der von Training zu Training stärker wird, so wird auch deine mentale Stärke immer stärker.

Du wirst kreativer und inovativer

Dieser Vorteil ist eigentlich fast schon selbsterklärend, denn jedem Menschen ist bewusst, dass ihn neue Erfahrungen und Fähigkeiten dazu verhelfen, Dinge in einem Licht zu betrachten und alte Denkweisen zu überarbeiten. Anders ausgedrückt können wir gewohnte Situationen aufgrund des neu erlangten Wissens neu bewerten und uns wiederum leichter für andere Ansichten begeistern.

Das Ungewisse hilft uns zu wachsen

Auf dem Weg zur Selbstverwirklichung wirst du zwangsläufig auf unbequeme Aufgaben und Probleme treffen, welche dir aber auf dem Weg weiterhelfen können und dir zeigen, dass du Fortschritte machst. Denn diese Aufgaben und Probleme entstehen oft nur ausserhalb der Komfortzone.

Es bringt Abenteuer in dein Leben

Welches sind die besten Geschichten, die du zu erzählen hast? Ich wette, es sind Geschichten, bei denen etwas nicht nach Plan lief oder bei denen du gewisse Zeit ziemlich Angst hattest. So ist das Leben ausserhalb der Komfortzone. Vielleicht nicht immer perfekt, aber zumindest wirst du immer genügend Geschichten zum Erzählen haben.

Es macht dich glücklicher

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass durch das Erleben und Erlernen neuer Dinge Dopamin ausgeschüttet wird, was das Belohnungszentrum unseres Gehirns stimuliert.

Du wirst neue Leute kennenlernen

Trotz moderner Kommunikationswege ist es nicht einfach, neue Freunde oder Liebschaften allein von der Couch aus zu finden.

Du wirst dich befriedigt fühlen

Vielleicht nicht gleich am Anfang, aber mit der Zeit werden dich die neuen Erfahrungen und Fähigkeiten an einen Punkt bringen, an dem du dich selbst nie gesehen hättest.

Die Komfortzone verlassen! Tipps und Strategien!

Beim Ausbrechen aus der Komfortzone ist es wichtig, dass du es auch nicht gleich übertreibst. Du musst ja nicht gleich alleine durch eines der gefährlichsten Länder der Welt reisen. Das Verlassen der Komfortzone kann zu Beginn auch sehr minimal sein. Ein neues Restaurant? Ein neues Gericht? Neue Kleider?

Die Komfortzone ist etwas Individuelles. Mit der Angst ist es ebenfalls so. Was dir vielleicht überhaupt keine Angst macht, wäre für jemand anderes der Horror. Du musst selbst für dich herausfinden, was es für dich braucht, um das Gefühl zu haben, aus der Komfortzone zu treten. Suche Herausforderungen, die in dir diese “GESUNDE ANGST” auslösen.

Siehe auch:  Gewohnheiten ändern! Das musst du wissen.

Hier einige Tipps, die dir beim Ausbrechen oder der Komfortzone helfen können.

Probiere jeden Tag etwas Neues aus

Versuch doch morgen mal, einen anderen Weg zur Arbeit zu wählen. Oder geh mit deinen Freunden in ein neues Restaurant. Probiere andere Ernährungsweisen aus. Mit anderen Worten: Bleib dynamisch. Egal ob du kleine Dinge änderst oder fundamentale Veränderungen vornimmst, es ist nur wichtig, dass du regelmässig Veränderungen erlebst! Versuch dabei, jeder Änderung als etwas Positives zu betrachten und gib nicht auf, nur weil etwas mal nicht nach Plan läuft.

Kenne dich selber

Genau wie es Menschen gibt, die immer wieder schnelle Ideen in die Tat umsetzen, ohne gross darüber nachzudenken, gibt es Menschen, die alles immer mit Sorgfalt abwägen. Du musst wissen, zu welcher Art von Menschen du gehörst und dann deine Entscheidungsfindung entweder be- oder entschleunigen.

Langfristige Planung

Erwarte nicht, dass du morgen oder übermorgen bereits dieser mutige, neugierige und abenteuerlustige Mensch bist, den du eigentlich sein möchtest. Gibt dir Zeit! Mach dir aber auch immer wieder Gedanken darüber, warum du überhaupt öfters aus deiner Komfortzone ausbrechen möchtest. Was ist deine Motivation?

Erwartungen anpassen

Bei all den neuen Erfahrungen, die du machen wirst, ist es auch egal, ob sie unvergesslich sein werden oder du sie später mal bereuen wirst. Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ, helfen dir dabei, dich weiterzuentwickeln und stärker zu werden.

Finde Gleichgesinnte oder Helfer

Suche Menschen, die in der gleichen Situation sind wie du. So kann man sich gegenseitig unterstützen. Sieh diesen Menschen als Trainingspartner, die dir dabei helfen, deine Ziele zu erreichen indem sie dich motivieren und unterstüzen. Im Gegenzug unterstützt und motivierst du sie ebenso. Oder informiere Menschen über dein Ziel, ab und zu «mutiger» zu entscheiden. Sie können dich so immer wieder ermutigen, das auch tatsächlich zu tun.   

Akzeptiere Rückschläge

Auf dem Weg zu einem Ziel musst du mit Rückschlägen rechnen. Diese Rückschläge sind nicht unbedingt etwas Negatives, denn man sollte sie als Feedback betrachten, das dieser eine Weg nicht funktioniert. Also am nächsten Tag einfach wiederum eine neue Strategie anwenden.  

Sei dein eigener Fan

Aus der Komfortzone treten, ist oftmals schwer und verlangt dir viel ab. Deswegen ist es auch wichtig, dass du dir deinen Erfolg und die damit verbundene Arbeit immer vor Augen hältst. Freue dich über jeden noch so kleinen Meilenstein, der dich näher an dein Ziel bringt.

Sei gut zu dir und belohne dich

Hast du deine Komfortzone heute verlassen? Super, dann belohne dich auch dafür. Es gibt viele verschiedene Formen der Belohnung. Lobe dich selbst, sei stolz auf dich oder gönn dir sonst etwas.

Finde die Ursache heraus

Warum bleibst du eigentlich so gerne in deiner Komfortzone? Beschäftige dich mit deinen Motiven und Absichten. Welche Ängste hast du? Sind diese Ängste legitim oder sind sie lächerlich?

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